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Mein ehemaliger Arbeitskollege Thomas Bliemeister fragte mich,
ob ich nicht mal den Strongman auf dem Nürburgring laufen wolle.
Diese Frage musste ich leider mit Hinweis auf die Massen auf einem 2 x ~11,5km Kurs
und dem hohen Startgeld verneinen.
Er antwortete dass er das Startgeld, Verpflegung und Unterkunftan dem Wochenende
und Trikots für ein 6köpfiges Team zahlen wolle wenn ich es zusammenstelle.
Thomas ist seit 2009 Pächter eines Hotels und einer Weingaststätte in Kobern-Gondorf,
ca. 50km vom Nürburgring entfernt.
http://www.hotel-haupt.de/
Zusammen mit dem Besitzer des Weingutes Dötsch-Haupt, Martin Dötsch
und den Mitsponsoren Rhodius Mineralquellen und Gertränke Rhein-Mosel
würde er das stemmen.
Tja, da kann man doch nicht Nein sagen 😉
Also einige Laufkollegen angeschrieben, wer denn an solch einem Lauf teilnehmen will.
Das ist ja nicht irgendein flacher 5er, 10er, halber oder ganzer Marathon,
das ist der weltweit größte Hindernislauf.
Es galt 24km, 1.300 Höhenmeter
mit den insgesamt 34 imposanten Hindernissen zu überwinden.
Man musste pro Runde durch Wassergräben,
Schlammlöcher, ein 40mtr Wasserbecken,
über diverse Kletter-Hindernisse, durch Kriechhindernisse
und 2 riesige Wasserrutschen runter.
Als erstes fragte ich meinen Laufkumpel Ingo Schachtsiek
ob er sich nicht auch mal quälen wolle?!
Zusammen mit Dennis Mahler, einem Lauffreund aus dem Tiger Balm Team,
waren das 2 Ersttäter
in Bezug auf Extrem-Hindernisläufe aber mit reichlich Lauf Erfahrung!
Manfred Arndt, Laufkollege und erfahrener Extrem-Hindernisläufer
(The Race, Tough Guy, Braveheart Battel) und jetzt mein Piraten Kapitän, kam dazu!
Daniel Pugge hatte schon 9 Teilnahmen bei Strongman Läufen europaweit,
mehrere Titel auf Leichtathletik Kurzstrecken und Siege bei regionalen 5 und 10km Läufen im Münsterländer Raum erreicht.
Auf dem Nürburgring immer unter den Top50 oder Top100, mit Zeiten um die 2 Stunden.
Er brachte noch einen schnellen Nachwuchsläufer aus seinem Verein mit.
Jens Niering, ihn kannte ich schon vom Lake Run am Möhnesee 2013.
So war dann das Team komplett
Nach Anreise am Freitagmittag wurde erst mal der „Haus-Weinberg“
mit Glockenturm und Unterburg erklommen.
Da konnte man schon sehen wie toll das Wandergebiet in dieser Gegend ist.
Nicht so breite Wanderautobahnen wie bei uns im Teuto, schöne kleine Single Trails,
die auch mal recht steil nach Oben gingen.
Manni und ich waren uns sofort einig:
„Ein Trainingsgebiet, welches ein Trail- und Hindernisläufer Herz höher schlagen lässt!“
Es gibt einen Steig zur Burg oder unten von der Straße aus einen Kreuzweg,
der bis zur Matthiaskapelle geht.
Dennis sagte während der Anreise, bei Sicht auf die Unterburg, zu seiner Verlobten Merle:
„Guck dir die tolle Burg an, die müssen wir uns ansehen, wenn sie in der Nähe ist!“
Nach dem sie in ihr Zimmer eingecheckt hatten
öffneten sie die Vorhänge und auf was sahen sie?
Die Unterburg, welche auf dem Hausberg direkt hinter dem Hotel stand 😉
Am Samstag begrüßte uns dann am Nürburgring das Eifelwetter,
kalt und windig aber zum Glück noch trocken.
Die Startaufstellung wird von 2,50mtr hohen Bauzäunen begrenzt,
so dass ein seitliches einsteigen eigentlich nicht möglich ist.
Für uns hieß es um 11:45 in den Startblock zu gehen,
da die Strecke sich schon füllte und wir von relativ weit Vorne starten wollten.
Naja, Start war auch „schon“ um 13 Uhr 😦 ! Fast 1,5 Std warten.
Vorne, nach einer Streckenverengung um die Meute beim Start auseinander zu ziehen,
konnte man über einen niedrigen Zaun aus dem Block raus und sich Rechts oder Links warmlaufen.
Pünktlich zum Start setzte dann Nieselregen ein,
gepaart mit 10° versprach es lustig zu werden.
Erstmal ging es über die Grandprix Strecke
und immer wieder waren Strohballen quer über die Strecke gelegt
um das Läuferfeld auseinander zu ziehen,
mal konnte man sie überlaufen und mal musste man ~1,60mtr überwinden.
Dann kamen die ersten Wasser und Matsch Gräben.
Durch mein hohes Anfangstempo musste ich dem kalten Wasser Tribut zollen
und Tempo raus nehmen.
Ich merkte dass ich durch die immer wieder auskühlenden Muskeln
das Tempo bestimmt nicht bis zum Ende halten kann.
Bevor also ein DNF da steht oder ich völlig fertig ins Ziel komme,
lieber weiter Spaß haben und im Ziel noch Freude haben!
Vor den „WaterHalfPipes“ musste man durch ein großes Feld mit Autoreifen.
Hindernisläufer liefen Oben drüber…Pussys am Rand?!
Bei den riesigen Wasserrutschen, aufgebaut wie eine Halfpipe,
wusste man nicht wie tief das Wasser am Ende war.
Nachdem aufstehen war es aber nur max. knietief und man konnte sofort weiter laufen,
bis zu den begrenzenden Strohballen, wo man wieder drüber musste.
An einem Hindernis hatte wohl Jemand nen Ordnungsfimmel 😦
Der hat alle Autoreifen fein säuberlich auf Stämme geschoben
und nach Größen in Felder sortiert..Jungä Jungä…
Auf der ersten Runde war Alles gut zu laufen.
Keine Staus an den Hindernissen oder auf der Strecke.
Als es auf die 2te Runde ging dachte ich noch:
„Alles schön frei hier.“
Nach ~3km ging es auf die Straße hoch zur Bergwertung.
Da sah es anders aus. Keine Staus aber zick zack Kurs.
Hier lief man jetzt auf die auf, die ihre erste Runde „starteten“!
So lange dauerte es mit dem Start von über 11.000 Menschen.
Wenn man sich an den Hindernissen nicht unbedingt an die Ideallinie hielt,
konnte man sogar ohne anstehen Alles bewältigen.
Ich denke 30min später sah es anders aus…
Am Start waren dann 11.906 Läufer/innen,
von denen 8.176 das Ziel erreichten und aus denen später 671 Teams entstanden.
3.730 Läufer liefen somit nur eine Runde oder stiegen vorzeitig aus.
Nach 2:32 Std wurde ich als 505er im Ziel gewertet…
top zufrieden 2 Wochen nach dem Hermannslauf
und eine Woch nach dem Hamburg Marathon 😉
Wenn man sich mit dem genau gleichen Teamnamen angemeldet hatte,
wurden immer 3 nacheinander oder zusammen einlaufende Finisher zu einem Team zusammen gefasst.
Das erste Team der Weingeister, Daniel Pugge, Jens Niering und Dirk Petersilie,
kamen nach Zieleinlauf auf einen Platz unter den ersten 20 von 671 Teams.
Team 2, mit Dennis Mahler, Manfred Arndt und Ingo Schachtsiek, sicherten sich einen Platz in den Top100!
Daniel Pugge erlief sich einen sehr guten 46. Platz Gesamt von 11.906 mit einer Zeit von 2:03:11 Std
Trotz diesem Eifel Wetter begleiteten 50.000 Zuschauer das Spektakel!
Abends hatten wir noch ein wenig Spaß im Hotel und manche in der Hexje 😉
Geiles Dingen datt!
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