Getting Tough „The Race“ 2.0

Hervorgehoben

„Der härteste Hindernis- und Geländelauf Interkontinental Europas“

„Die Hölle von Rudolstadt“

www.gettingtough.de

Das sind die Ankündigungen mit denen man konfrontiert wird

wenn man sich zum Getting Tough – The Race anmeldet.

Die ebenbürtige Version des bekannten Tough Guy aus England.

Ein Lauf über 24km, 900 Höhenmeter und gespickt mit knapp 100 Hindernissen!

Meine Laufkollegen Kat Rin, Manfred Arndt und Schmidt de Luxe trainierten ja für Getting Tough The Race und versuchten mich zu überreden mitzukommen.
Ich habe mich aber wehement dagegen gewehrt bei solch einem Lauf mitzumachen, wo man an seinem eigenen Körper vorsätzliche Körperverletzung begeht. Es ist nicht so das ich noch keine Kontaksportarten betrieben habe aber da war ich 25 Jahre jünger.
Schmiddy viel fußtechnisch aus und man wollte mit die Startkarte aufs Auge drücken…neee…never!!
Dann begingen Michael Kalinowski und GettingTough, für mich gesehen, den Fehler die Medaille zu posten…..2 Tage guckte ich mir sie jeden Abend an und dann fragte ich bei Karsten Leypold nach ob es denn noch Schlafplätze im INJOY Rudolstadt gebe…..ja es gab
Ich schrieb ihm das er die letzte Hoffnung war nicht mit zu können.
Er antwortete mir das ihm das von vornherein klar war Also los…..
Ummeldung wurde getätigt und so entschied ich 2 Wochen vor dem Lauf mich auf etwas völlig Neues einzulassen…..
…kaltes verhasstes Wasser in mehreren Versionen…..ne ne ne….

Bilder vom The Race

Hindernisse der Strecke

Streckenplan

Kurz darauf laß ich den Aufruf der Firma UDIPAN das sie noch Läufer für ihr Team suchten…..ich fragte Lars ob er auch Bock hätte und setzte mich mit Nicole in Verbindung. Es klappte und wir sagten zu.
Es gab ein gewisses Sponsoring was nicht auszuschlagen war.
Sind wir nicht Alle ein wenig käuflich 😉
Aber als „größten Lohn“ traf man mit dem Team Udipan sehr nette Menschen, um stellvertretend Nicole, Rita und ihren Bruder Roman zu nennen, seines Zeichens Geschäftsführer bei UDIPAN!

Sachen packen für einen „Lauf“ der besonderen Art.
Was zieht man an!? Erst mal reichlich mitnehmen und Erfahrungen vor Ort austauschen!

Unsere Schlafplätze bezogen wir dann in der Badminton Halle des Fitness Studios Injoy in Rudolstadt. Reichlich Läufer waren hier und schliefen in den Gymnastik Räumen, zwischen den Geräten im Kraftbereich, im Saunabereich auf den Liegen und ja sogar auf den Solarien 😉 !

Rennfertig, hoffentlich reichts… 😉

Im Festivalzelt traffen wir dann am UDIPAN Stand ein um unsere Trikots in Empfang zu nehmen. Überraschender Weise stand da dann auch Gerhard Jupe im UDIPAN Trikot, seines Zeichens Dudelsackspieler, der später den Einmarsch anführen wird und uns im Fintness Studio schon eine Probe seiner Künste zeigte!

Hier das gesamte Starter Team vom Team UDIPAN Gettting Tough 2013.
Wobei die 3 Vorderen die meiste Arbeit mit uns hatten 😉
(Rita und Roman Kaltenbach, Nicole Wieden)

Der Einzug auf das Startfeld mutet martialisch an, vorne weg „unser“ Dudelsack Spieler, dahinter ein Trupp verkleideter Ritter und dann die über 1200 Starter, teils mit Fahnen bestückt.

Es geht 700mtr vom Festzelt Richtung Start, gesäumt von Zuschauern.

Wir haben 4° Lufttemperatur und an dem Startfeld steht hunderte Einheimische, Verwandte und Schaulustige!

(In Orange Links – Ich / Rechts – Lars)

Das Starterfeld ist knapp 150mtr breit. Rechts und Links stehen Spritzenwagen der Feuerwehr, farbige Nebeltöpfe werden gezündet, 2 Kunstflieger machen über unseren Köpfen Kunststücke, dann gibt Billy Wilson alias „Mr Mouse“, der Gründer und Chef Organisator vom Tough Guy aus England, den Startschuss. Er ist extra über den Kanal gekommen um dem Organisatoren Team und Michael Kalinowski und Markus Ertelt (Forsthaus Falkenau 😉 ) seine Ehre zu erweisen!

Jetzt geht es los, das breite Starterfeld läuft nach ca 80mtr. in das erste 100mtr lange Kriechhindernis um sofort danach durch 2 Wassergräben zu laufen.
Da bekommt man das erst mal das Gefühl davon um was es hier geht. Die Wände sind schlammig und rutschig, man kommt alleine so gut wie nicht aus den Gräben.
Da wird man von Hinten geschoben und von Oben gezogen, Jeder hilft Jedem, man ist draußen, dreht sich um und zieht Selbst einige Kameraden aus den Gräben!

Motto dieser Art von Läufen „Keiner ist Alleine!“

Hier gibt es schon den ersten Ausfall, eine ausgekugelte Schulter.
Damit man erst gar nicht warm wird einmal durch die Saale laufen….. 😉

Jetzt kann man erst mal auf einer Strecke von knapp 5km durch die Wälder um Rudolstadt versuchen warm zu werden.
Es geht in Weinbergen zwick zack Rauf und Runter, wie eine Kugel in einer Bahn…

….nach den 5km nimmt jeder einen Reifen und es geht wieder abwechselnd Auf und AB über eine Strecke von ca. 700/800mtr.
Dann erst mal Erholung auf einer ca. 14km Laufstrecke……

….nur ein Bus musste durchkrochen werden und einige Gitterboxen durchhüpfen….

….bevor es auf einer alten NVA Kampfbahn….

…. über mehrere Kriech-, Kletter- und Sprunghindernisse geht.
Auch Wasserlöcher und Gräben waren ein Thema 😉
Als letzte Mühe eine ~300mtr Runde Sandsacktragen…

Nach dem man die Kampfbahn geschafft hat kommt die Mutter aller Hindernisse und wirklich die Hölle!
Das Freibad…….

Hier muss man unter 7 Baumstämmen im 4° kalten Wasser durchtauchen. Die Spreu wird vom Weizen getrennt, reichlich geben hier auf.

Ich wusste nicht das sich der Körper in einer Sekunde um 180° dreht, sobald eiskaltes Wasser an Hals und Gesicht kommt!
Schnappatmung, Orientierungslosigkeit und der spontane Gedanke an aufgeben!
Im Becken ca 12 Resttungstaucher und rund ums Becken Sanitäter und reichlich Streckenposten,die auch reichlich zu tun bekamen……

Hat man das geschafft, musste man nur noch über an Stahlseilen aufgehängten Paletten ein Schwimmbecken queren, ohne ins Wasser zu fallen.

Auf einer kleinen beschaulichen Strecke durch den Park durfte man zum letzten mal die Saale durchlaufen bevor man auf den „Walk of Fame“ kommt.

Walk of Fame, das große Finale, 1000mtr ein Hindernis nach dem Nächsten.

Wieder kriechen über Schotter und Asphalt durch enge Betonröhren, klettern über Holz, Beton, Stroh, Netze und Pyramiden.
(Einiges >hier< zu sehen)

Durch spätere Erzählung und dieses Bilder erfuhr ich das ich Lars noch überholte.
Ich kämpfte mich Links hoch und Lars hing an der oberen Hälfter der rechten Seite fest.
Von dieser Pyrmide bis zum Ziel, vllt 500mtr?!, holte ich noch 6 Minuten auf Lars raus.
Lars spielte auf den vorherigen 20km seine läuferische Stärke aus und ich habe ihn ziehen lassen. Wir wollte zwar zusammen laufen aber da ich nich abschätzen konnte was bei dem ganzen kalten Wasser mit den Muskeln passiert, lief ich recht moderat an um später noch was nachlegen zu können.
Die Hindernisse konnte ich Alle recht gut meistern!
Daran kann man sehen was auf diesem einen Kilometer noch passieren kann.

Im Ziel dann mit einer 2:57:08 als 98. von knapp 904 Finishern,
die von den über 1200 Startern noch übrig waren…… 😦

Am Verpflegungsstand mutierte man dann zu diesem Typos Teilnehmer der es nicht schafft mit beiden Händen einen Becher Tee zu trinken.
Die Arme und Hände machten was sie wollten, zittern wie wild!!
Ich machte mich bei den TV Berichten zum Tough Guy immer über diese Typen lustig,
die zitternd im Ziel standen und sagten sie kämen nächstes Jahr wieder!
Jetzt war ich im Zelt, schon warm angezogen, fror nicht mehr aber die Hände zitterten…..
….und gemeldet für 2014 Getting Tough 3.0 bin ich auch schon!!

Auf der After Race Party traf ich dann noch Billy Wilson alias „Mr Mouse“,
der Gründer und Chef Organisator vom Tough Guy aus England

Im Internet wurde vor dem Lauf angekündigt das die schnellsten Läufer sich auf der Bühne den Schriftzug vom Rennen tätowieren lassen können.
Zu den Schnellsten gehört ich nicht aber da irgend wie Niemand wollte, Einer lage gerade auf der Liege zum tätowieren, bekam ich das Angebot als Nächster dran zu sein….
HOPPLA!? Das war dann aber schnell…….
Erstmal das finanzielle klären…das wat einfach, für Läufer kostenlos….nun denn…5 Minuten später saß ich auf der Liege mein Kumpel lars dokumentierte 😉

Auf jeden Fall möchte ich Frau Kat danken das sie mir so spontan und kurzfristig die „Jungfräulichkeit“ genommen hat
…und Nein, den Satz „Es tat gar nicht weh“ kann ich nicht bestätigen.
Als sie fertig war zeigte sie mir das Tattoo auf ihrem Handy und fragte ob es so gut ist.
„Nun ja es ist gestochen, können wir ja nicht mehr ändern ;)“ sagte ich zu ihr..
…darauf sie: „Ich kann es durchstreichen oder schwärzen 🙂 ;)“
Neee, das Tatto war wohl top, konnte sie drauf lassen 😉

Durch die extrem Verausgabung, den Körper an seine Grenzen bringen,
das erreichen des Zieles,
kennenlernen neuer, sehr netter und lieber Menschen
und zu guter Letzt das stechen eines Tattoos,
nehme ich unvergessliche Momente und Erfahrungen in mein Leben auf!!